Wut

Wut. Ein Gefühl, das viele Namen besitzt. Raserei, Furore oder Rage.

Im Grunde aber beschreibt dieses Wort in allen Fällen eine heftige Emotion, die oft auch aus einem Impuls heraus oder im Affekt entsteht. Ganz bestimmt ist sie auch Dir ganz gut bekannt.

Doch wie kann Wut eigentlich entstehen?

Wut kann viele Auslöser haben – oft sind es einfach nur unangenehme Situationen oder Wörter, bei denen du dich persönlich angegriffen fühlst. Innerhalb kürzester Zeit steigerst du dich hinein. Und das auch, wenn die Bemerkung gar nicht so gemeint war.

Wut fühlt sich stärker an, als Ärger und Zorn zusammen und ist deshalb kaum zu kontrollieren. Wer diese Wut zulässt, der ist nicht mehr er selbst.

Umgang mit Ärger und Wut

Daher ist es wichtig, dass Du in bestimmten Situationen noch einmal nachdenkst und Dir einen Moment der Ruhe verschaffst. Eine Meditation oder kleine Übungen zu Achtsamkeit können hierbei Wunder bewirken.

Bestimmt kommen dir einige der folgenden Situationen bekannt vor. Ich zeige Dir, wie Du am besten mit ihnen umgehst und so die tückische Wut besiegst.

Unehrlichkeit

Der beste Weg mit einer Lüge umzugehen, ist sie frühzeitig zu erkennen und das Gegenüber darauf anzusprechen. Nichts ist schlimmer, als eine Lüge erst nach einiger Zeit zu bemerken. Du wirst noch mehr verletzt sein und kein Vertrauen mehr aufbauen können.

Anhand dieser Reaktionen kannst Du zum Glück eine Lüge schon im Keim erkennen:

1. Dein Gesprächspartner wird sich freuen, es aber kaum zugeben. Er weiss etwas, was du nicht weisst und das gibt ihm Macht. Freude steigt auf und eine gewisse Unruhe ist zu erkennen. Oft können die Lügner dann auch ein Grinsen nicht unterdrücken – obwohl es dafür eigentlich keinen Grund gibt.

2. Viele Lügner haben Angst, ertappt zu werden. Sie wirken körperlich angespannt und ihr Ausdruck wird steif. Sie blinzeln ausserdem viel öfter. Auch ein Biss auf die Lippen kann ein Anzeichen sein. Wer Charakter hat, zeigt Schuldgefühle und wirkt geknickt. Die Schultern hängen vielleicht und die Stirn bildet Falten. Bei Fremden fällt das nicht so auf, aber bist du der entsprechenden Person vertraut, dann werden die Anzeichen stärker.

3. Auch die weiteren Merkmale, die einen Lügner entlarven, sind oft körperlich. Sie fassen sich oft an den Mund oder entfernen nicht vorhandene Haare. Ihre ganze Ausstrahlung ist nicht natürlich und oft machen sie Dinge, die überhaupt nicht zum laufenden Gespräch passen.

Na – den Lügner entlarvt?

Dann wird nun wahrscheinlich die Wut aufsteigen, doch darfst du nicht zulassen. Atme am besten ein paar Mal gut durch und überlege dir, aus welchen Gründen die Lüge entstanden sein könnte.

Vielleicht war es nur gut gemeint?

Dann suche das Gespräch – dabei aber unbedingt sachlich bleiben.

Untreue

Kein Verrat ist schlimmer, als die Untreue. Besonders in einer langjährigen Partnerschaft.

Jetzt möchtest du natürlich deinen Gefühlen Ausdruck verleihen – aber bitte nicht durch pure Wut. Es wird dir wenig nützen, wenn die ganze Welt erfährt, was für ein mieser Mensch dein Partner eigentlich war. Konzentriere dich lieber ganz auf dich.

Was genau fühlst du?

Vielleicht hast du Angst, dass du nichts wert bist und deinem Partner so nicht genügst. Oder du bist verzweifelt, weil deine Beziehung nun anscheinend keinen Sinn mehr zeigt. Doch eigentlich wolltest du diesen Menschen ja nie verlieren. Das ist ganz natürlich, denn diese negativen Gefühle kommen aus dem Inneren.

Und nein – nicht der Partner ist an ihnen schuld. Er bestätigt sie nur in einer gewissen Art und Weise.

Was ist nun aber das richtige Verhalten?

Auch, wenn es schwer ist – verfalle nicht in Wut und Selbstmitleid, sondern stelle dich ganz offen deinen negativen Gefühlen. Das wird dich mit Sicherheit nicht so viel Kraft kosten, wie Rachepläne gegen den Partner zu schmieden. Ausserdem macht es dich stärker. Zweifel und Ängste verschwinden nur, wenn du dich mit ihnen befasst. Spüre sie und entwickle ein Bewusstsein.

Du bist nicht in der Opferrolle. Nur du selbst bist für das verantwortlich, was kommt und auch für das, was in der Vergangenheit war. Hasse den untreuen Menschen nicht für seine Tat, sondern kümmere dich um dich selbst. Sei stolz auf jede Kleinigkeit. Zeit für Wut? Bleibt dann kaum noch.

Und vor allem – zeig auch deinem Partner deine wahren Gefühle. Lügen gab es mit Sicherheit schon genug. Erkläre ihm deine Verletzung und die Ängste in dir. Das ist keine Schande, sondern mutig, denn nur so kannst du eine emotionale Bindung aufbauen. Stelle Fragen und kläre alles ganz sachlich.

Die ganze Geschichte ist sicherlich nicht von einem auf den anderen Moment entstanden. Sicherlich ist im Vorfeld schon eine ganze Menge geschehen, denn so ist es meistens. Auch, wenn es dir nicht so vorkommen wird – Untreue ist irgendwie auch immer logisch und das heisst die Beziehung muss reflektiert werden.

Wie ist die Untreue entstanden?

Was hat dem Partner im Leben – oder direkt in der Beziehung eigentlich gefehlt?

Gründe dafür können zum Beispiel sein:

· Alltag

· Streit

· Zu wenig Sex

· Keine Anerkennung

Sich diesen Problemen zu stellen, kann mitunter sehr schwierig sein. Vielleicht wird es dir auch Schmerzen bereiten, schliesslich ist Untreue an sich ja schon schlimm genug. Doch diese Wahrheiten sind wichtig. Weine und befreie deine Gefühle, aber du musst es an dich heranlassen. Die Schuld geben und Wut haben, kann einfach sein. Die wahren Gründe zu erkennen, ist dagegen mutig.

Rücksichtslosigkeit

Es gibt so viele Momente im Leben, bei denen du einfach nur mit Rücksichtslosigkeit konfrontiert wirst. Da kann ganz schnell die Wut aufsteigen.

Ein Beispiel.

Mitten im Sommer und du hast ein neugeborenes Kind im Haus. Nach gefühlten Stunden ist es endlich eingeschlafen und du bist unendlich erleichtert. Das Fenster lässt du allerdings offen, da es sonst viel zu warm wäre. All deine Nachbarn wissen, in welcher Situation du dich befindest. Plötzlich geht direkt vor dem Fenster des Kinderzimmers laute Partymusik los und natürlich fängt dein Baby wieder an zu schreien. Wie rücksichtlos.

Solche oder ähnliche Situationen erleben wir leider häufiger in unserem Leben. Das Verhalten von anderen stört uns ungemein und macht uns sogar wutig. Leider wirst du dich immer wieder diesen Momenten stellen müssen und das ist Fakt. Die Kunst dabei ist, ruhig zu bleiben.

Oft wissen es die vermeintlichen Störenfriede auch nicht besser – sie sind fremd und kennen deine Eigenarten und Bedürfnisse nicht. Sie nicht absichtlich rücksichtslos. Dass das passiert, ist ganz normal. Jetzt auszurasten, wäre der grösste Fehler.

Natürlich kannst du dich jetzt als Opfer hinstellen. Das wäre nur zu einfach. Die anderen Menschen haben Schuld und sind böse. Immer. Eine ganz einfache Ausrede, die die Wut aber noch mehr schürt.

Zum Glück hast du aber auch immer eine Wahl. Du musst dich nicht andauernd über das Verhalten deiner Mitmenschen ärgern. Das bringt nur unnötig Stress. Dir soll es ja schliesslich gut gehen und oft versuchen rücksichtslose Menschen mit ihrem Verhalten ja leider das zu erreichen.

Kurz den Ärger zuzulassen ist vollkommen in Ordnung, doch spätestens dann solltest du einmal kräftig durchatmen. Wie bereits erwähnt – nur du bist für dich und deine Gefühle verantwortlich – kein anderer Mensch. Du selbst entscheidest, wie du mit Situationen umgehst.

Denke nun noch einmal richtig über die bestehende Situation nach.

Was hast Du nun für Möglichkeiten? Umso mehr Wut Du nun in Dir spürst, desto mehr Möglichkeiten solltest Du Dir überlegen. Die Ideen können dabei auch teilweise vollkommen unrealistisch sein. Wichtig ist nur, dass Du eine Variante findest, die eine wirklich sinnvolle Lösung bietet. Manchmal solltest Du also auch etwas länger überlegen.

Auch auf das oben beschriebene Beispiel bezogen, kann es einige Möglichkeiten geben:

  • Einfach das Fenster zu machen.
  • Das Baby in einen anderen Raum legen.
  • Die Nachbarn bitten, etwas leiser zu sein.
  • Das Kind später schlafen legen.
  • Die Polizei rufen.
  • Den Nachbarn am nächsten Tag einen Brief schreiben.

Am besten gehst du aber mit dieser Situation um, wenn du locker und gelassen bleibst. Manchmal musst du die Dinge nehmen, wie sie sind. Triff eine Entscheidung für dein Wohlbefinden und nicht für das anderer Personen.

Probiere es bei der nächsten Situation einfach mal aus. Schreibe deine Liste und vielleicht löst sich das Problem in dieser Zeit von ganz allein. Es hilft auch Dinge immer aus einer anderen Perspektive zu sehen und die Situation der anderen Menschen zu verstehen.

Tierquälerei

Immer wieder finden sich auf sozialen Netzwerken – besonders auf Facebook – Meldungen über Menschen, die Tiere angeblich brutal quälen. Das kennst du bestimmt auch.

Besonders, wenn dir die Lebewesen am Herzen liegen, kann so schnell Wut aufsteigen. Doch diese Art der Wut kann besonders schnell gefährlich werden, denn sie verleitet oft zur Selbstjustiz. Du willst, dass diesen Menschen genau das passiert, sie den Tieren angetan haben. So hilfst du aber weder dir selber noch den Tieren.

Weisst du überhaupt, ob diese Meldungen der Wahrheit entsprechen?

Wenn ja, dann werden die Fälle wahrscheinlich schon von der Polizei geahndet. Trotzdem äussern viele Menschen ihre Wut öffentlich. Sie posten Fotos der angeblichen Täter und fordern manchmal sogar auf, diese zu finden.

Das sind allerdings Handlungen, die so rechtlich nicht erlaubt sind. Selbst, wenn der Fall so wirklich passiert ist, haben die Täter noch bestimmte Rechte. Du schadest dir nur selbst damit. Selbstjustiz ist kein Kavaliersdelikt. Auch wenn es schwerfällt – und das ist durchaus verständlich -, denke lieber nochmal über die Situation nach. Die Polizei weiss schliesslich, was sie tut und der Täter wird auch so seine gerechte Strafe erhalten.

Wut herauslassen?

Bei all diesen Fällen von plötzlich auftretender Wut, solltest du also immer bestimmte Dinge beachten:

  • Bleibe ruhig.
  • Denke nach.
  • Hinterfrage die Situation und entspanne dich.

Übungen zur Entspannung oder Achtsamkeit können dir dabei mit Sicherheit helfen. Auch eine kleine Meditation kann helfen. Lass die Wut in dir nicht gewinnen.

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